20.03.2014 | 01:17 Uhr
In akuten Notsituationen in der Familie werden Kinder oft in Heimen untergebracht. Die Dortmunder Rechnungsprüfer bezweifeln in zahlreichen Fällen, dass dies überhaupt notwendig war.
Dortmund. Dortmunds Rechnungsprüfer nehmen das Jugendamt ins Visier: In zwei von drei Fällen sei nicht nachzuvollziehen, ob es in einer familiären Notsituation tatsächlich nötig war, Kinder im Heim unterzubringen. Dabei haben die Finanzkontrolleure weniger das Kindeswohl im Blick - sondern nur die Kosten.
Nach dem Tiefbauamt hat nun auch das Jugendamt Ärger mit den Rechnungsprüfern der Stadt Dortmund. Die Kontrolleure bemängeln, dass bei zwei von drei Kindern, die im ersten Halbjahr 2013 in akuten Notsituationen in Obhut genommen und in einem Heim untergebracht wurden, nicht nachzuvollziehen ist, ob das überhaupt notwendig war.Zumindest sei die Notwendigkeit der Maßnahme nicht dokumentiert, kritisieren die städtischen Rechnungsprüfer. Dabei haben die Finanzkontrolleure weniger das Kindeswohl im Blick, sondern vielmehr die deutlich höheren Kosten, die eine Heimunterbringung im Vergleich zu einer Unterbringung in einer sogenannten Bereitschaftspflegefamilie verursacht.
In Notsituationen werden Kinder bis zu zwölf Jahren vorrangig in Pflegefamilien untergebracht, die für das Jugendamt auf Abruf bereitstehen. Ist das nicht möglich, greift das Jugendamt auf Heime zurück.Bereitschaftsfamilien erhalten 36 Euro pro Tag, Ergänzungsfamilien (Verwandte oder Nachbarn) 30,50 Euro. Die Tagessätze für Bereitschaftspflegeplätze von Heimen, die die Stadt 2012 in Anspruch genommen hat, betrugen zwischen 60,26 und 105,36 Euro.
Jugendamt will Arbeitsabläufe umstellen
Für Inobhutnahmen und Bereitschaftspflege hat das Jugendamt im ersten Halbjahr 2013 481.000 Euro gezahlt, davon rund 288 888 Euro für 112 Kinder, die in solchen Pflegefamilien untergebracht waren, und 193.000 Euro für 22 Kinder, bei denen das Jugendamt auf Heime zurückgegriffen hat. Das muss aber nicht heißen, dass das Kind tatsächlich in einem Heim gelebt hat. Vielmehr stehen den Einrichtungen wiederum Pflegefamilien für Bereitschaftspflegeplätze zur Verfügung.
Das Jugendamt hat in seiner Stellungnahme zugesichert, unter anderem die Aktenführung und Dokumentation zu verbessern sowie die Arbeitsabläufe kurzfristig umzustellen. Zuletzt fingen sich die Tiefbauer der Stadt einen Rüffel der Rechnungsprüfer ein. In ihrem Amt gibt es eine Sieben-Millionen-Euro-Rechnung für den Umbau der Emscher, für die schlüssige Belege fehlen. Das Jugendamt stand bereits in der Vergangenheit in der Kritik wegen finanzieller Probleme.
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Rechnungen ohne Kontrolle ausbezahlt
Auch Leistungen bezahlt, die nie erbracht wurden
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Das Landsberger Jugendamt hat jahrelang Rechnungen der Praxis ungeprüft ausbezahlt haben. Nun hat der Kommunale Prüfungsverband die Vorgänge untersucht