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Moers/Tönisvorst Pflegemutter-Prozess: Aussagen belasten Jugendamt
Jugendamt war im Mai 2009 durchsucht worden
Betroffen ist in erster Linie das Jugendamt der Stadt Moers, weil die beiden Mädchen Aziza und Dunja L., die zur Pflegemutter kamen und dort ein jahrelanges Martyriums erdulden mussten, damals bis zum Selbstmord ihrer Mutter im Mai 1998 in Moers lebten. Von Anfang an hat die Stadt Moers die Ermittlungen wenig unterstützt und hat teilweise Aussagegenehmigungen verweigert. Es kam während der Ermittlungen sogar zu einer von der Staatsanwaltschaft angeordneten Durchsuchung des Jugendamtes im Mai 2009.
Die Aussage der 43-jährigen Zeugin, die damals bei der Stadt Moers im allgemeinen sozialen Dienst beschäftigt war und heute für die Stadt Oberhausen arbeitet, hat zwar auch nicht Licht in das Akten-Loch gebracht, aber die beiden Mitarbeiterinnen des Pflegekinderdienstes im Jugendamt indirekt belastet.
Denn diese seien verpflichtet, Akten über die Pflegekinder und Pflegeeltern zu führen und aufzuheben. Die Zeugin hatte mit dem Fall solange zu tun, bis die Kinder nach dem Tode der Mutter in eine Pflegefamilie kamen und das Sorgerecht an das Jugendamt ging. Dass das Sorgerecht und die Betreuung der Pflegefamilie von den selben Mitarbeitern übernommen wird, sei heute undenkbar. Aus den vorliegenden Akten geht hervor, dass die Tante der Mädchen, ihre Lehrerin und die Rektorin der Grundschule sich ans Jugendamt wandten. Ob den Sorgen und Bedenken nachgegangen wurde, ist durch die Aussageverweigerung der Betroffenen nicht klar.
In der Zeugenaussage wurde der Fall der drogenabhängigen, sehr intelligenten Mutter als tragischer Fall bezeichnet. Ihre beiden Töchter seien "tolle Kinder" gewesen, wie Rückmeldungen aus Heim und Schule deutlich machten. Der Prozess wird am Freitag weitergeführt.
http://www.rp-online.de/nrw/staedte/moers/pflegemutter-prozess-aussagen-belasten-jugendamt-aid-1.3977330
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