2013/01/15

Deutsches Kinderhilfswerk: 2013 muss das Jahr der Kinderrechte werden





Das Deutsche Kinderhilfswerk ruft Staat und Zivilgesellschaft dazu auf, in diesem Jahr die Kinderrechte stärker in den Fokus der Aufmerksamkeit zu nehmen. „Mehr als 20 Jahre nach Inkrafttreten der UN-Kinderrechtskonvention in Deutschland wird das Kindeswohl bei Entscheidungen in Politik, Verwaltung und Rechtsprechung immer noch nicht ausreichend berücksichtigt. Die Interessen der Kinder und Jugendlichen dürfen auch im Hinblick auf eine zukunftsfähige Gesellschaft nicht außer Acht gelassen werden", betont der Präsident des Deutschen Kinderhilfswerkes, Thomas Krüger.



„Die Vision des Deutschen Kinderhilfswerkes ist eine Gesellschaft, in der die Kinder ihre Interessen selbst vertreten. Dabei sollte das kompetente Kind Mittelpunkt unseres Handelns sein. Wir sind davon überzeugt, dass Kinder eigenständige Persönlichkeiten mit vielfältigen Fähigkeiten sind. Deshalb müssen wir Kindern helfen, stark und gleichberechtigt zu sein, damit sie mit ihrer Kreativität und Kompetenz unsere Gesellschaft mitgestalten können. Dabei ist die Beteiligung von Kindern ein zentraler Wert unserer demokratischen Gesellschaft. Demokratie zu lernen erfordert, Demokratie zu erleben. Denn Kinder sind unsere Gegenwart und Zukunft" so Krüger weiter.



Die Arbeit des Deutschen Kinderhilfswerkes zeigt, dass es immer noch nicht durchgängig der allgemeinen öffentlichen Meinung, geschweige denn der täglichen Praxis in Elternhaus, Schule, öffentlichen Einrichtungen sowie Verwaltung und Politik entspricht, dass Kinder als eigenständige Persönlichkeiten mit eigenen Rechten zu achten und in der Gesellschaft zu beteiligen sind. Schon die Diskussion um eine Aufnahme der Kinderrechte ins Grundgesetz zeigt, wie wichtig es ist, die allgemeine Öffentlichkeit mit den Kinderrechten vertrauter zu machen.

Darüber hinaus fordert das Deutsche Kinderhilfswerk einen Rettungsschirm für die Kinder- und Jugendarbeit in Deutschland. Denn Investitionen in soziale Dienste, schulische Förderung und Jugendeinrichtungen werden viel zu oft hinten angestellt. Für Euro-Rettungsschirme und die Rettung von Banken werden dreistellige Milliardenbeträge zur Verfügung gestellt, während die Kinder- und Jugendarbeit um jeden Cent kämpfen muss. Insbesondere arme Kinder leiden in Deutschland zunehmend unter der schlechten finanziellen Ausstattung der Kinder- und Jugendarbeit. Sie haben aufgrund ihrer eingeschränkten finanziellen Möglichkeiten vielfach kaum eine Chance, kostenpflichtige Angebote in diesem Bereich zu nutzen und werden dadurch ausgegrenzt. Von Chancengleichheit, einem gesunden Aufwachsen und fairen Bildungschancen können diese Kinder oftmals nicht einmal mehr träumen.
Quelle: Pressemitteilung des Deutschen Kinderhilfswerkes vom 01.01.2013
http://www.dkhw.de/cms/


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