2013/07/31

24.08.2013 Tagung Die Richter und ihre Denker - Strukturen in der Justiz und im Gutachterwesen



Veranstalter: Gießener akademische Gesellschaft, Pestalozzistr. 68 in 35394 Gießen

Veranstaltungsort: Bürgerhaus Giessen, Philosophenstraße 26 in 35396 Gießen, Tel. 0641-52829
Anmeldung: per email bis zum 20.08.2013 erwünscht an info@gagmbh.de

Eintritt frei.


 46 Jahre nach dem legendärem Ausspruch von Fritz Teufel haben deutsche Richter einen langen Tross von Helfern auf ihrer Seite, “wenn es der Wahrheitsfindung dient”:
Fachkundige Bürger, Jugendamtsmitarbeiter, Verfahrenspfleger und -beistände stehen Richterinnen udn Richtern in schwierigen Entscheidungen bei. Nobelstes und teuerstes aller Mittel sind Gutachterinnen und Gutachter.

Pädagogen, Sozialarbeiter, Sozialpädagogen, Fachkräfte des ASD, Freie Träger der Jugendhilfe und nicht zuletzt Psychiater und Psychologen werden mobilisiert, um Unheil von Trennungs- und Heimkindern oder von der gesammten Gesllschaft abzuwenden und Gefahren abzusehen, die von einzelnen Prozessbeteiligten ausgehen- meist: von Tätern oder Vätern.

In den letzten Jahren werden jedoch auch die Nebenwirkungen der Risikoabschätzung erkennbar: Spektakuläre Prozesse mit eklatanten Mängeln, wie jener der Frankfurter Steuerfahnder (2001) oder des Nürnberger Gustl Mollath (2006) kommen oft Jahre nach einem „Unrechtsspruch“ zutage, andere bleiben im Verborgenen; dabei verlieren kritische
Bundeswehrangehörige und im Dienst geschädigte Polizeibeamte ihre Arbeit und Tausende von Kindern ihre Eltern.

Ziel der Tagung ist es zum einen, anhand konkreter Erkenntnisse zu untersuchen, inwieweit es sich bei den einzelnen bekannt gewordenen Fällen um Einzelfälle handelt;
zum anderen soll aufgeklärt werden über Tendenzen, die solche Entwicklungen ermöglichen.

Es scheint kein Zufall zu sein, dass es inzwischen eine zunehmende Anzahl von Unternehmen gibt, die sich auf einen wachsenden Gutachter-Markt spezialisiert haben. Sein Gesamtvolumen wird auf mehr als 30 Mrd. Euro jährlich geschätzt.
Viele der als Gutachter eingesetzten Personen hatten nie eine Ausbildung im Fach, das sie vor dem Gericht vertreten. Umgekehrt sind Fälle bekannt, wo Richter unverhohlen und
dokumentiert mit dem Einsatz ihrer Gutachter drohen oder gar (in Erwartung eines klar vorhersagbaren Ergebnisses) lange vor der Vorlage des bestellten Dokuments nicht nur
ihre Urteile, sondern auch die dazugehörige Rechnung dem prozessbeteiligten Verlierer präsentieren.

Die Referenten:


Prof. Dr. Phil. Philip Churchill

 

praktiziert als Psychologischer Psychotherapeut in Gießen. Er behandelte schwertraumatisierte US-Kriegsheimkehrer. Seitdem er Unregelmäßigkeiten in
gerichtlichen Gutachten aufdeckte, wird seine Honorarauszahlung durch die Kassenärztliche Vereinigung wiederholt verschleppt.



Dipl. Soz. Pädagoge Uwe Kirchhoff

 

studierte Sozialpädagogik und hatte über viele Jahre verantwortliche Positionen in Jugendämtern inne. Später war er selbstständiger Freier Träger der
Jugendhilfe tätig. In beiden Positionen erlebte er die Innenwelt der Jugendhilfe.



Thomas Saschenbrecker

 

ist Experte für Psychiatrierecht. Er hat mehrfach Fachausschüsse des Bundestags und diverser Landtage bei Gesetzesentwürfen beraten. Hans-Christian Prestien ist Familienrichter a.D., Befürworter des Cochemer Modells, Mitbegründer des Verbandes Anwalt des Kindes und Preisträger des Verbundnetzes der Wärme.


Dr. med. Friedrich Weinberger

 

ist Facharzt für Neurologie, Psychiatrie und Psychotherapie, Vorsitzender der Walter-von- Baeyer-Gesellschaft für Ethik in der Psychiatrie. Sein Gutachten, das Gustl Mollath entlastet, wird von der Bayerischen Justiz beflissen ignoriert. Die Gießener Akademische Gesellschaft wurde 2009 von Prof. Dr. Christidis gegründet, mit dem Ziel, akademische Aktivitäten zu entfalten, die nur dem Menschen und der Wissenschaft dienen.


http://www.vaterlos.eu/termine/24-08-2013-tagung-die-richter-und-ihre-denker/ 

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