In diesem Kindergarten in Herne soll eine Erzieherin Kinder misshandelt haben.Foto: WAZ FotoPool
Herne. Nach und nach kommen immer mehr schreckliche Taten zu Tage. So soll die 29-jährige Erzieherin im katholischen Kindergarten Im Pratort in Herne Kinder psychisch und körperlich misshandelt haben. Angstzustände, Schlafprobleme und Essstörungen sollen die Folgen sein. Das Jugendamt ist erschüttert.
Christian Gröne, Vorsitzender des Kirchenvorstandes beim Träger Gemeinde St. Elisabeth, bemüht sich um Schadensbegrenzung. Der Pfarrer will so schnell wie möglich eine neue Leitung berufen: „In dem Kindergarten muss jetzt Ruhe einkehren, damit die Kinder so gut wie möglich betreut werden können.“
Entsetzen im Herner Jugendamt
Unterdessen werden immer mehr Vorwürfe gegen die Erzieherin bekannt. Die Frau arbeitete in der Pinguin-Gruppe und soll zur Strafe Kinder gefesselt und eingesperrt haben, berichteten Eltern. Mädchen und Jungen, die nicht aufessen wollten, seien dazu gezwungen worden, heißt es weiter. Hätten sie sich daraufhin übergeben, hätten sie das Erbrochene essen müssen.Kindergarten
Eine Erzieherin des katholischen Kindergartens Im Pratort in Herne soll Kinder mit drakonischen Strafen gemaßregelt haben. Kollegen werfen ihr vor, Mädchen und Jungen unter anderem gefesselt und eingesperrt zu haben. Die Staatsanwaltschaft hat die Ermittlungen aufgenommen.
Erzieherin ist krank geschrieben
Wichtigste Fragen: Ist es möglich, dass im Alltag eines Kindergartens solche Vorfälle passieren können? In einer Einrichtung, in der mehrere Erzieher – auch pro Gruppe – arbeiten? Und: Haben Mitarbeiter wissentlich Augen und Ohren verschlossen? Das seien Fragen, die auch ihn beschäftigen, sagt Gröne, als Dechant auch Chef der katholischen Kirche in Herne. Die zweite Erzieherin der Pinguin-Gruppe kann zunächst keine Antworten geben. Sie sei krank geschrieben.Kinder, die von der Frau misshandelt worden sein sollen, litten unter Angstzuständen und Essstörungen , heißt es. Die Stadt hat den betroffenen Eltern Hilfe angeboten, sagt Klaus Karassek vom Jugendamt. Kinder- und Jugendpsychologen stünden für Gespräche mit den Kindern bereit. Das Erlebte müsse „fachlich diagnostiziert und aufgearbeitet werden“. Über die Vorwürfe schüttelt der 64-Jährige entsetzt den Kopf. Vorwürfe wie diese seien ihm in seiner 20-jährigen Arbeit im Jugendamt noch nicht zu Ohren gekommen.
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