Zwei Tagesmütter aus Magdeburg sollen Kleinkinder misshandelt haben. Wie die Staatsanwaltschaft Magdeburg MDR SACHSEN-ANHALT bestätigte, läuft gegen die beiden Frauen ein Ermittlungsverfahren wegen Körperverletzung. Die Behörde geht dem Verdacht auf Misshandlung von Schutzbefohlenen nach. Bei den beiden Verdächtigen handelt es sich um Mutter und Tochter. Nähere Angaben wollte die Staatsanwaltschat mit Verweis auf die laufenden Ermittlungen nicht machen.
Den Tagesmüttern aus Magdeburg wird vorgeworfen, ihren Schützlingen unter anderem durchnässte Windeln ins Gesicht gedrückt zu haben. Außerdem sollen sie die Kleinkinder gezwungen haben, Erbrochenes zu essen. Drei junge Frauen, die als Aushilfen für die Betreuerinnen gearbeitet hatten, nahmen schließlich Kontakt zum Jugendamt auf.
Das Jugendamt wollte den Tagesmüttern bereits vor Monaten die Pflegeerlaubnis entziehen. Doch die Behörde wurde vom Verwaltungsgericht Magdeburg ausgebremst. Einem Gerichtsbeschluss zufolge darf den beiden Frauen die Pflegeerlaubnis erst im Falle einer Verurteilung entzogen werden.
Das Jugendamt wollte den Tagesmüttern bereits vor Monaten die Pflegeerlaubnis entziehen. Doch die Behörde wurde vom Verwaltungsgericht Magdeburg ausgebremst. Einem Gerichtsbeschluss zufolge darf den beiden Frauen die Pflegeerlaubnis erst im Falle einer Verurteilung entzogen werden.
Sozialminister fordert bessere Zusammenarbeit
Sozialminister Norbert Bischoff äußerte sich erschrocken und betroffen zu den bekanntgewordenen Vorwürfen. "Ich setze auf eine schnelle und lückenlose Klärung." Der SPD-Politiker sprach sich bei MDR SACHSEN-ANHALT dafür aus, dass Tagesmütter enger mit Kitas zusammenarbeiten müssten. Das biete eine gewisse Sicherheit. Die Tagesmütter könnten in den Kitas zudem auch weitergebildet werden.
Der Kinderschutzbund Sachsen-Anhalts begrüßte den Vorschlag des Ministers. Geschäftsführerin Wegner sagte MDR SACHSEN-ANHALT, wenn Kindertagesstätten und Tagesmütter künftig besser zusammenarbeiten würden, wäre das hilfreich. Zu den Vorwürfen gegen die beiden Magdeburger Tagesmütter sagte Wegner, sie gehe von einem Einzelfall aus. Zugleich erklärte sie, man könne in niemanden reingucken.
Die Lehrergewerkschaft GEW äußerte sich dagegen kritisch zu dem Vorschlag, Tagesmütter an Kitas anzugliedern. Ein Sprecher sagte, die praktische Umsetzung sei unklar. So könnten Kitas keine Kontrolle ausüben. Diese Verantwortung müsse bei den Jugendämtern bleiben. Sinnvoll sei es jedoch, wenn Kitas die Ausbildung von Tagesmüttern unterstützten.
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