22.10.2012
Der Wiener Anwalt Johannes Öhlböck vertritt mehr als 30 ehemalige Heimkinder. Mit dem KURIER sprach er über... ... erste Erfolge
Wir haben erreicht, dass das Bewusstsein geschaffen wurde, dass Missbrauchsfälle in Heimen keine Einzelfälle waren, sondern dass der Missbrauch – flächendeckend über ganz Österreich – System hatte.
... mögliche Klagen
In fünf oder sechs Fällen habe ich bei Gericht schon Verfahrenshilfe beantragt. Das Oberlandesgericht ist aber der Meinung, dass es dafür keine Verfahrenshilfe gibt. Für ehemalige Heimkinder ist das finanzielle Risiko daher sehr groß.
... das Schicksal seiner Mandanten
Viele sind Mindestrentner oder arbeitslos und in vielen Dingen gescheitert. Und sie wurden doppelt gebrochen. Erst im Heim und jetzt, weil sie sich ihr Recht nicht leisten können.
... die Reaktion der Stadt Wien
In den Antwortschreiben der Stadt Wien wird noch einmal auf die Opfer hingetreten. Dass ihre Eltern Alkoholiker waren und sie sich im Heim ohnehin gut entwickelt hätten. Auf die Vorkommnisse im Heim wird gar nicht eingegangen.
... die Aufarbeitung
Ich schätze die Arbeit der Wilhelminenberg-Kommission. Das Thema muss aber bundesweit aufgearbeitet werden. Alle Parteien sollen Experten entsenden können.
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