2012/04/05

Schweiz: Geplante Aufklärung mit “Sex-Koffer” in Kindergärten und Schulen löst Proteste aus




Ab dem neuen Schuljahr steht in Basel Sexualkunde auf dem Stundenplan wie Rechnen oder Turnen. Und zwar obligatorisch. Dispensieren lassen können sich die Kleinen nicht. Nun haben Schulen und Kindergärten einen Koffer mit den nötigen Utensilien für die Demonstration von Techniken und Sexualorganen erhalten.


Laut einem Artikel im Sonntags-Blick von gestern werden in den kommenden Tagen die 30 Schulen und Kindergärten im Kanton Basel-Stadt einen Koffer für die Kleinen erhalten. Sein Inhalt: Puppen, Puzzles, Bücher und anderes Lehrmaterial für Vier- bis Zehnjährige. Für die älteren Kinder ist eine Box vorgesehen: Sie enthält Filmmaterial zur Aufklärung, Holzpenisse in allen erdenklichen Längen und Dicken sowie eine künstliche Vagina. Beigelegt ist auch ein Leitfaden für die Lehrkräfte.

«Was ein vierjähriges Kindergartenkind da nach der Sommerpause erwartet, ist allerhand», so der SoBli: «Die kleinen Basler und Baslerinnen sollen lernen, männliche und weibliche Körperteile zu unterscheiden und zu benennen – auch die Geschlechtsorgane. Sie sollen wissen, wie ein Baby gezeugt wird, wie eine Geburt vor sich geht. Dazu liefert der Sex-Koffer eindeutiges Bildmaterial und Puppen zum Üben.»

Wichtig für den Unterricht ist das Stichwort «Lust». Die Kids sollen «erkennen, dass Berührungen an Körperstellen lustvoll sein können», erklärt Daniel Schneider, Konrektor Kindergärten, der den Leitfaden zusammen mit Fachpersonen für den Kanton Basel-Stadt ausgearbeitet hat. In der Praxis solle das etwa so aussehen: Die Kinder massieren einander gegenseitig – oder berühren sich mit warmen Sandsäcken. Dazu läuft leise Musik. Schneider glaubt, dass «Kinder dabei unterstützt werden sollen, ihre Sexualität lustvoll zu entwickeln und zu erleben». Auch das gern gespielte «Dökterle» wird von Schneider verteidigt:

«Dass Kinder in diesem Alter Lust empfinden, ist normal. Das darf man nicht abklemmen – sonst kann sich das negativ auf die Entwicklung auswirken», so der ehemalige Kindergärtner. In den oberen Klassen geht es dann etwas eindeutiger zur Sache. Aufklärungsvideos und Vaginas aus Plüsch gehören ebenso zum Unterrichtsprogramm wie hölzerne Penisse.

Mit der Einführung ihres offensiven Sexualunterrichts ab Kindergartenalter sind Basel-Stadt und die beiden Ostschweizer Kantone St. Gallen und Appenzell die ersten. In den restlichen Kantonen soll diese Art von Sexualkunde 2014 mit der Einführung des Lehrplans 21 obligatorisch eingeführt werden. Zur Zeit wird das Grundkonzept dafür ausgearbeitet. Das letzte Wort werden die Erziehungsdirektoren haben. Unabhängig davon hat bereits das Bundesamt für Gesundheit (BAG) durch die Pädagogische Hochschule Zentralschweiz (PHZ) in Luzern ein Grundlagenpapier zur Verankerung von Sexualerziehung in der Schule ausarbeiten lassen.
Gegen den von oben verordneten Aufklärungsunterricht formiert sich laut Sonntags-Blick inzwischen massiver Widerstand. In vielen Kantonen schliessen sich Eltern, Lehrer, und Pädagogen zusammen.

Ihr Ziel: seine Einführung zu verhindern. Der Bündner Daniel Trappitsch, selbst Sexualtherapeut und Mitglied des Vereins Bürger für Bürger, der Dutzende von Kritikern aus allen Lagern vertritt, ist entsetzt: «Ein solcher Unterricht ist skandalös. Aufklärung ist Sache der Eltern.»

Inzwischen gibt die Sexualkunde auch bei Parlamentariern zu reden. CVP- Nationalrat Pius Segmüller sagte, er habe «nichts gegen eine gesittete Aufklärung». Die geplante Sexualkunde allerdings sei «eine Abartigkeit, die nahe an die Perversität kommt». Sexualkunde habe im Kindergarten grundsätzlich nichts zu suchen. Auch FDP-Fraktionschefin Gabi Huber findet, «Aufklärung in dieser Form müsse «in den Händen der Eltern bleiben und gehört sicher nicht in den Kindergarten». Sie glaubt nicht, dass sich Sex-Lektionen à la Basel oder St. Gallen im Urnerland durchsetzen lassen und appelliert an die kantonalen Bildungsdirektoren, «einen solchen Unterricht nicht zu dulden».

Gegen die geplante flächendeckende Einführung der Sexualkunde kämpft auch SVP Nationalrat Ulrich Schlüer. Er organisiert den nationalen Widerstand gegen einen Unterricht, «der an Pornografie grenzt», wie er glaubt. Es sei stossend, dass Familien und Lehrer übergangen worden seien. Er vertrete auch kritische Lehrer aus allen politischen Lagern, wie er sagt. Nächsten Monat will er der Öffentlichkeit ein Massnahmenpaket zur Bekämpfung des offensiven Sex-Unterrichts präsentieren.

Widerstand gegen die Einführung einer solche Sexualkunde leistet auch eine überparteiliche «IG Sexualerziehung», welcher Vertreter aus Elternschaft, Familienorganisationen und Parteien angehören. Sie hat ein Positionspapier veröffentlicht, in dem sie ihre Forderungen und Kriterien für einen verantwortbaren Sexualkundeunterricht präsentiert hat.



Dieser Beitrag wurde unter Augenwischerei, Krankes Verhalten, Verführung, Verrat veröffentlicht. 2011

2 Kommentare:

  1. Susanne02:27

    Ich finde es durchaus wichtig, das Kinder, Jugendliche aber auch Erwachsene ganzheitlich sexuell aufgeklärt werden. Ich finde es erschreckend, dass sogar erwachsene Menschen keine ausreichende Sexualaufklärung genossen haben und somit eher unwissend mit einigen Intimitäten da stehen.

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    1. Anonym11:44

      Jugendliche sollten aufgeklärt werden aber keine 4 jährigen Kinder. Wo bleibt der Menschenverstand. Sie sind noch Rein und unschuldig.Aber mit der Scheisse machen sie die Kinder kaputt.

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