Die umstrittene Jugendhilfeeinrichtung "Friesenhof" schließt ihre verbliebenen Heime in Wesselburen und Hedwigenkoog (Kreis Dithmarschen) - und stellt auch den Betrieb von Wohneinrichtungen komplett ein. Nach Informationen des Schleswig-Holstein Magazins geschieht dies aus wirtschaftlichen Gründen. Am Dienstag trafen sich der Insolvenzverwalter, der Hamburger Rechtsanwalt Christian Heim, und die Heimleiterin Barbara Janssen erneut zu einem Gespräch.
Betreiberin stellt Insolvenzantrag
Ende Mai waren in der Hamburgischen Bürgerschaft Vorwürfe von Mädchen über entwürdigende Erziehungsmethoden bekannt geworden. Dabei ging es darum, dass sie sich angeblich nackt vor einzelnen Betreuern ausziehen mussten. Mädchen berichteten in Panorama 3 über Schlafentzug, Isolation und von Gruppenbestrafungen für die Taten Einzelner. Daraufhin hatte das Landesjugendamt Einrichtungen überprüft - und zwei Häuser des "Friesenhofs" geschlossen. Die Behörde bemängelte zu wenig qualifiziertes Personal und das pädagogische Konzept. Kurz darauf stellte Betreiberin Barbara Janssen einen Insolvenzantrag. Wenige Tage später wurde bekannt, dass ein mittlerweile gekündigter pädagogischer "Friesenhof"-Mitarbeiter ein sexuelles Verhältnis mit einer Minderjährigen hatte.Alheit weiter in der Kritik
Auch Schleswig-Holsteins Sozialministerin Kristin Alheit (SPD) steht wegen der Vorfälle in den "Friesenhof"-Heimen in der Kritik. Dass sie und Staatssekretärin Anette Langner - wie von ihnen behauptet - erst vor Kurzem von den Missständen erfuhren, bezweifelt die Opposition vehement. "Ich schließe das nahezu aus", sagte Ex-Sozialminister Heiner Garg (FDP). Die Opposition wirft der Ministerin vor, dass sie falsche Aussagen gemacht hat und früher von den Problemen in den Mädchenheimen wusste.Alheit hatte in der vergangenen Woche im Sozialausschuss Kommunikationsmängel eingeräumt. So hätte sie sich gewünscht, dass ihr Pressesprecher oder das Landesjugendamt sie deutlich früher informiert hätten. Sie kündigte auch an, das Personal für Heimaufsicht aufzustocken. Am Mittwoch muss die Ministerin den Landtagsabgeordneten in einer Aktuellen Stunde wieder Rede und Antwort stehen. Die CDU will, dass Kabinettschef Torsten Albig (SPD) der Ministerin Zuständigkeiten ihres Mehrfachressorts entzieht.
Hamburger Jugendämter: Keine Kindeswohlgefährdung
In den "Friesenhof"-Heimen wohnen nach Angaben der Hamburger Jugendämter derzeit noch vier Mädchen aus Hamburg. Diese sollen jetzt anderswo untergebracht werden, sagte die Jugendamtsleiterin von Hamburg-Harburg, Sophie Fredenhagen. Vor dem Kinder- und Jugendausschuss der Bürgerschaft erklärte sie am Dienstag, dass sich keine Hinweise auf Kindeswohlgefährdungen in den Mädchenheimen ergeben hätten, auch in Einzelgesprächen mit den dort untergebrachten Mädchen nicht.Weitere Informationen
Es soll nichts "politisch aufgearbeitet werden". Ein neues SYSTEM muss her. Jugendämter abschaffen, Heime abschaffen, Gutachter abschaffen.
AntwortenLöschenMEDIENFALL "Friesenhof" vertuscht nur das generelle Problem "Kinderklau". Hier will man ablenken und alles als EINZELFAFF degradieren. Durchschaut ihr das nicht?
NEUES SYSTEM DEUTSCHLAND: caroline.renner@yahoo.de