2015/08/28

Traiskirchen: Streit über Kinder geht weiter

https://www.torial.com/system/portfolio_item_images/production/2014/12/01/4vmtyy0r2g_data_image_4969920141201_670_11lfdac

Der Streit zwischen der Stadt Wien und dem Innenministerium über aus Traiskirchen abgängige Kinder und Jugendliche geht weiter. Laut Fonds Soziales Wien waren am Montag wieder Kinder und Jugendliche in Traiskirchen nicht auffindbar.

Am Freitag waren 14 von 37 Kindern in Traiskirchen nicht auffindbar. Der Wiener Flüchtlingskoordinator Peter Hacker sprach von einem „Skandal“ und verlangte Konsequenzen - mehr dazu in Flüchtlingskinder in Traiskirchen nicht zu finden. Das Innenministerium wies die Kritik zurück und sprach von vier abgängigen Jugendlichen aus Afghanistan - mehr dazu in Asyl: Noch vier Jugendliche abgängig. Möglicherweise seien die Kinder über den Zaun geklettert und hätten sich auf den Weg in ein anderes Land gemacht.


Fünf Kinder nicht angetroffen

 

Am Montag wurden wieder 14 Kinder und Jugendliche aus Traiskirchen abgeholt, um sie in Wiener Einrichtungen unterzubringen. Zwei Kinder wurden in ein Kriseninterventionszentrum gebracht, zwölf - sechs Geschwisterpaare - in eine Einrichtung des Samariterbundes in Ottakring. Fünf Kinder wurden nicht angetroffen, hieß es vom Fonds Soziales Wien gegenüber Ö1.

Flüchtlinge packen ihre Rucksäcke aus
ORF
Auspacken in Ottakring
Das Innenministerium weist diese Darstellung zurück. Es gehe um vier Kinder und Jugendliche. Ein Kind habe aus medizinischen Gründen nicht nach Wien gebracht werden können. Drei seien spazieren gewesen, als sie überstellt werden sollten.
„Es gibt Verträge. Da steht drinnen, dass eine 24-Stunden-Betreuung zu gewährleisten ist. Es geht um 13- bis 15-Jährige, die wir im Augenblick vermissen. Ich halte das für inakzeptabel, wenn diese Kinder in staatlicher Obhut sind“, sagte Flüchtlingskoordinator Hacker.


Mehrere Kinder plötzlich aufgetaucht

 

Hacker wolle auf die Erklärungen des Ministeriums nicht mehr eingehen, sagte er gegenüber „Wien heute". „Ich habe keine Lust, mich mit Pressesprechern des Innenministeriums herumzuschlagen über die Frage, wie viele Kinder über Zäune nach innen oder außen geklettert sind. Faktum ist, dass nicht nur Kinder fehlen, es wurden auch Kinder von uns mitgenommen, die auf keiner Liste waren. Nach der Logik des Innenministeriums muss es dort so schön sein, dass sie hineingekraxelt sind“, so der Flüchtlingskoordinator.
Wien könne und wolle die Zustände in Traiskirchen nicht akzeptieren. „Das ist der Grund, warum wir gesagt haben, dass wir diese Kinder aus Traiskirchen holen. Das war kein einmaliges Angebot, sondern ist ein dauerhaftes“, so Hacker.

Keine Kommentare:

Kommentar veröffentlichen