2012/08/11

GEWALT UND MISSBRAUCHSOPFER KINDER UND ZÖGLINGE DER STADT WIEN







Hochgeladen von am 25.08.2010
Missbrauchsopfer: Stadt zahlt Entschädigung
Die Opfer von Gewalt und sexuellem Missbrauch in Heimen der Stadt bekommen Entschädigungszahlungen. Die Stadt wird auch die Therapie zahlen. Bürgermeister Michael Häupl (SPÖ) bat die Opfern um Entschuldigung.
Bisher meldeten sich 84 Opfer
"Wir sind uns unserer Verantwortung für die schrecklichen Ereignisse, die einigen Menschen widerfahren sind, bewusst", sagte Häupl. Das Leid sei nicht mehr gut zu machen, man werde aber alles unternehmen, um diesen Personen zu helfen und ihnen und ihrer Geschichte Gehör zu verschaffen.

Laut dem nun vorliegenden Bericht der Wiener Kinder- und Jugendanwaltschaft (KJA) haben sich seit März 84 Gewaltopfer gemeldet, 47 davon waren in Heimen der Jugendwohlfahrt untergebracht. Weitere Opfer können sich nach wie vor bei der KJA melden.
Fälle nicht automatisch vor Gericht
Abgewickelt werden sowohl die Geldzahlungen als auch die Koordination der weiteren therapeutischen Betreuung über den Opferverband "Weißer Ring". Was die Höhe der materiellen Entschädigung betrifft, will man sich an der "Klasnic-Kommission" orientieren.

Diese verfügt über ein Stufenmodell, wobei die Untergrenze bei 5.000 Euro liegt und die Summe bei besonders schweren Delikten nach oben hin offen ist.

Die Fälle werden nur dann an die Staatsanwaltschaft weitergeleitet, wenn die Opfer dies auch wünschen. Von den eingegangenen Meldungen in Wien war dies bisher 33 Mal der Fall.
Mehrzahl der betroffenen Heime bereits geschlossen.
Historikerkommission wird eingesetzt
Laut Jugendstadtrat Christian Oxonitsch (SPÖ) passierten die bereits bekannten Gewalttaten zwischen 1944 und 1997, die meisten davon in den 1960er und frühen 1970er Jahren. Wie aus dem Bericht der KJA hervorgeht, sind die meisten der betroffenen Heime bereits geschlossen.

Die sechs noch existierenden Einrichtungen - darunter das August Aichhorn Haus, das Europahaus des Kindes oder das Haus Döbling - seien den heute relevanten sozialpädagogischen Standards entsprechend umstrukturiert worden, wurde versichert.

Um die Geschichte der Heimerziehung aufzuarbeiten, wird die Stadt Mitte September eine Historikerkommission einsetzen. Sie folgt damit einer Empfehlung der Kinder- und Jugendanwaltschaft. Ziel ist es, jene pädagogischen Konzepte und Strukturen zu analysieren, die derartige Misshandlungen ermöglichten und aufrecht erhielten.

Der Bericht der Kinder- und Jugendanwaltschaft kann online downgeloadet werden.
http://www.kja.at/index.php?option=com_content&task=view&id=185&I...

Mehrzahl der betroffenen Heime bereits geschlossen.

Quelle: http://wien.orf.at/stories/464923/

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