Wann holen sie in Münster die ersten Mütter ab, weil sie um ihre  Kinder kämpfen? 
Wann lösen sie in Münster die Familiengerichte auf, weil  das Jugendamt entscheidet? 
Diese Fragen stelle ich mir nach einem  Telefonanruf, den ich vor einer halben Stunde bekommen habe. Als  Redakteur und Schriftsteller beschäftige ich mich seit vier Jahren mit  dem Thema Kinder- und Jugendhilfe in Deutschland. Damals habe ich ein  Fax von einer Familie aus Mönchengladbach bekommen, die um ihre Tochter  kämpfte. 
Den Fall habe ich in der Broschüre “Papa, böse Kinder kommen in  böse Kliniken” geschildert, die bei www.lulu.com erschienen ist. Seither wendeten sich viele Verzweifelte an mich.  Was  sie mir erzählten, verschlug mir oft genug die Sprache. Fand ich sie  wieder, blockten die Behörden ab, beriefen sich auf den Datenschutz,  beantworteten nicht einmal so naheliegende Fragen wie diese: Warum  werden in Mönchengladbach siebenmal so viele Kinder entzogen wie in  Krefeld?
Zurück zum heutigen Telefonat: Diese Mutter aus Münster wurde eigenen  Angaben zufolge gestern von der Universitätsklinik angerufen. Sofort  dachte sie, ihrem Jungen, der ihr vor zweieinhalb Jahren ohne  ersichtlichen Grund weggenommen worden ist, sei etwas passiert. Dann  fragte sie den Anrufer nach der Klinikabteilung, für die er arbeitet.  Daraufhin gab er sich als Psychiater aus, der mit der Mutter einen  Termin vereinbaren wollte. 
Von wem er die Telefonnummer dieser Mutter  hatte, wollte er nicht verraten.
Also erkundigte sich diese Münsteranerin beim Jugendamt. Bei diesem  Gespräch hat der für den Fall zuständige Mitarbeiter etwas gesagt, was  er niemals sagen dürfte: “Sie bekommen Ihre Kinder nie wieder.”  Das  zweite Kind dieser Mutter ist seit fast drei Jahren nicht mehr zuhause  und lebt in einer Pflegefamilie, die dieser Mutter unbekannt ist.
So weit die Geschichte, die mir diese Mutter heute erzählt hat. Ich  kenne unzählige Dokumente über diesen Fall. 
Deshalb traue ich inzwischen  dem zuständigen Jugendamtsmitarbeiter jeden Gesetzesverstoß zu. 
Denn  noch leben wir nicht in einem Land, in dem Ärzte entscheiden, wann  jemand bei ihnen zu erscheinen hat, noch leben wir nicht in einem Land,  in dem Jugendamtsmitarbeiter Gerichtsentscheidungen vorwegnehmen dürfen,  noch leben wir nicht in einem Land, in dem Geschwister ohne  nachvollziehbare Gründe getrennt werden dürfen, noch leben wir nicht in  einem Land,  in dem der Datenschutz nur gilt, wenn Informationen  zurückgehalten werden sollen.
Denn: Noch ist nicht überall Münster. Außer vielleicht in  Mönchengladbach und in Lüneburg, wo ein Sozialpädagoge so viele Familien  zerstört hat, dass man sich fragt, warum sich die Evangelische  Hochschule Dresden solch einen Mann als Honorarprofessor leistet, der  ganz nebenbei auch noch esoterischen Unfug verbreitet. 
In Lüneburg gibt  es übrigens auch so einen Jugendamtsmitarbeiter wie den aus Münster.  Kürzlich hat der gesagt, dass die Trennung eines Mädchens von ihren  Geschwistern noch Bestand hat, bis die heute 11- und 12-Jährigen 14  Jahre alt sind. Bis dahin sollen sie in einer Einrichtung für  Drogenkranke verwahrt werden, deren Geschäftsführerin jüngst das Weite  gesucht hat, jetzt für das Bayerische Rote Kreuz in Erding arbeitet und  mit ihrer beruflichen Vergangenheit nichts mehr zu tun haben will.
Immer mehr Opfer dieses Irrsinns wenden sich an mich. Da soll noch  jemand sagen, dass es überall eine gut funktionierende Kinder- und  Jugendhilfe gibt.
Weitere Infos über www.wagniskinder.de

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